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Der Bürger*innenrat Medien und Demokratie verabschiedet 19 Resolutionen zu Partizipation in und durch Medien

Am 26. April trafen sich die Bürgerrät*innen zu ihrer dritten Sitzung, diesmal zum Thema „Partizipation in und durch Medien”. Aufbauend auf den Inputs der Politikwissenschaftlerin Prof. Sieglinde Rosenberger und der Journalistin Sarah Emler verabschiedeten die Teilnehmer*innen 19 Resolutionen.

Ein demokratischer Arbeitsprozess ist in vollem Gange und macht Spaß!

Für ihre dritte Sitzung am 26. April trafen sich die Bürgerrät*innen in der neu renovierten VHS Ottakring, eine der ältesten Volksbildungshäuser in Europa. Diesmal unterstützte Rupert Roninger Ruth Picker bei der Moderation. Zuerst wurden Rückmeldungen zur letzten Sitzung zum Thema „Mediensystem und Medienregulierung“ diskutiert. Fazit: Es herrscht insgesamt Zufriedenheit mit dem Arbeitsprozess und den Ergebnissen. Das Umgehen mit Meinungsunterschieden macht Spaß, aber als Laien und unter Zeitdruck Resolutionen zu erarbeiten, ist keine leichte Aufgabe. Darüber sind sich auch die Organisator*innen und Moderator*innen bewusst. Deshalb wurde die Erarbeitungsphase der Resolutionsentwürfe verlängert.

Partizipation in der Demokratie und in den Medien

Zur Einführung in das Thema der Sitzung wurde ein Video zu „Media and Participation“ gezeigt. In dem Video präsentieren Experten des EU-Forschungsprojekts MeDeMAP, was unter Partizipation in und durch Medien zu verstehen ist. Anschließend brachten zwei renommierte Expertinnen aus den Bereichen Politikwissenschaft und Journalismus in Österreich vor Ort reichlich Nahrung für die Debatte.

Prof. Sieglinde Rosenberger von der Universität Wien betonte die Rolle der Partizipation im demokratischen Prozess sowie den Zusammenhang zwischen Medien, Mediennutzung und Demokratie: „Medien repräsentieren und kontrollieren, indem sie Öffentlichkeit herstellen“, erinnerte die Politikwissenschaftlerin. Daraus ergibt sich ein Auftrag für die Medien, faktenbasierte und durch transparente sowie pluralistische Sichtweisen geprägte Narrative zu erzeugen, um die Entscheidungsfindung der Bürger*innen zu unterstützen.

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Ergänzend dazu schöpfte die Journalistin Sarah Emler (ORF-Außenpolitikredaktion) aus ihrer langjährigen Erfahrung als Redakteurin für verschiedene Medien und als Trainerin. Anhand von österreichischen und internationalen Fallbeispielen zeigte sie auf, wie über klassische Instrumente, wie Leserbriefe, Kundendienste und Online-Foren, wie auch über kreative Mitmachprojekte, etwa in Community Radios, Bürger*innen in die Medienproduktion eingebunden werden können.

Nach ihren Inputs beantworteten Sieglinde Rosenberger und Sarah Emler die zahlreichen Fragen der Rät*innen. In der Mittagspause bekamen die Bürgerrät*innen zudem Besuch von Konrad Mitschka (ORF-Public Value Competence Centre), mit dem sie einen regen Austausch führten und der einen Vertreter des Bürger*innenrats zum nächsten ORF DialogForum einlud.

19 Resolutionen zur Stärkung der Partizipation

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Aufbauend auf den Inputs identifizierten die Rät*innen zunächst die wichtigsten Fragestellungen zu Partizipation in und durch Medien. Nach dem Mittagessen erarbeiteten sie in vier Arbeitskomitees Resolutionen zu den Themen „Medienqualität“, „Abbau von Barrieren“, „Medienbildung“ und „Partizipation allgemein stärken“, bevor diese im Plenum zur weiteren Diskussion und Verabschiedung kamen. Am Ende dieser intensiven Sitzung, die dennoch von viel Gelächter in den Kleingruppen und im Plenum begleitet wurde, wurden 19 Resolutionen verabschiedet.

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Nächste Sitzung zu Medien und Repräsentation

Der Bürger*innenrat trifft sich am 17.5. zur vierten und letzten Sitzung zum Schwerpunktthema „Medien und Repräsentation“. Das Thema wird durch Prof. Petra Herczeg, Dozentin für Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien, und Otto Tremetzberger, Geschäftsführer des Festivals der Regionen mit langjähriger Erfahrung in Community Medien eingeführt.

Alle erarbeiteten Resolutionen des Bürger*innenrats werden am Mittwoch, 25. Juni in einer öffentlichen Abendveranstaltung im Presseclub Concordia in Wien den Verantwortlichen aus Medien und Politik vorgestellt.