Am 17. Mai hielt der Bürger*innenrat Medien und Demokratie seine vierte und letzte Sitzung ab. Fünfzehn Resolutionen zum Thema Repräsentation in den Medien wurden verabschiedet. Im Laufe des gesamten Prozesses erlebten die Rät*innen die Teilhabe an Politikgestaltung und Demokratie aus nächster Nähe. Die Ergebnisse des Rates werden am 25. Juni 2025 der Öffentlichkeit präsentiert.
Eine lehrreiche und konstruktive Demokratieerfahrung
Samstag, der 17. Mai. Zum vierten und letzten Mal tagte der Bürger*innenrat Medien und Demokratie. „Es hätte länger sein können“, finden zwei Teilnehmer*innen. Nicht, dass sie den Eindruck hätten, ihrer Aufgabe als Rät*innen nicht gerecht geworden zu sein. Im Gegenteil, die meisten äußern große Zufriedenheit darüber, dass sie mit ihren Ideen und Vorschlägen aktiv zu den gemeinsam verabschiedeten Resolutionen beigetragen haben. Einige wundern sich noch darüber, wie sie trotz der verschiedenen Meinungen zu gemeinsamen, getragenen Ergebnissen gekommen sind. „Bis zum Schluss ist der Prozess angenehm, konstruktiv und auch witzig geblieben“, merkt eine Rätin am Ende der Sitzung an.

Für die meisten teilnehmenden Bürger*innen war der Rat eine Gelegenheit, Menschen zu begegnen, die sie in ihrem eigenen Umfeld nicht treffen würden. Diese Erfahrung hat sie bereichert und ihnen andere Perspektiven aufgezeigt: „Es war bereichernd, sich in die Gedanken der anderen hineinzuversetzen. Das ist ein Weg, den ich begonnen habe“, fasst eine Teilnehmerin zusammen. „Das ‚Ent-Bubbeln‘ war erfrischend und hat Spaß gemacht“, stimmt ihr ein anderer Teilnehmer zu.
Bürgerräte ermöglichen es Bürger*innen nicht nur, an der Gestaltung der Politik teilzuhaben, sondern der Prozess des gemeinsamen Reflektierens und Findens von Lösungen durch die respektvolle Auseinandersetzung mit sehr diversen Perspektiven bedeutet für die Teilnehmenden, Demokratie zu erleben und darüber zu lernen.
Mehr Vielfalt in der Berichterstattung, in den Redaktionen und in Beiräten
Nach „Medienregulierung“ und „Partizipation in und durch Medien“, beschäftigten sich die Rät*innen in der letzten Sitzung mit der Frage: „Wie können Medien besser auf die Bedürfnisse von Bürger*innen eingehen und was müssen sie tun, um die gesellschaftliche Vielfalt besser abzubilden?“

Prof. Petra Herczeg, Dozentin für Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien, unterstrich, warum Demokratie Vielfalt braucht, und zeigte auf, wie Medien in einer zunehmend polarisierten Welt die Meinungsbildung prägen. Dabei wies sie auch auf Möglichkeiten für mehr Vielfalt in den Medien hin. Anschließend illustrierte Otto Tremetzberger, Geschäftsführer des Festivals der Regionen und Medienmacher mit Erfahrungen im Nichtkommerziellen Rundfunk, anhand von Beispielen aus der Praxis, wie wenig vielfältig die österreichische Medienlandschaft ist und wo Fortschritte möglich wären.
Präsentation der Ergebnisse am 25. Juni: Jetzt sind Politik und Medien am Zug!
„Ernst genommen zu werden, ist wichtig“, sagt eine Teilnehmerin. Sie bezieht sich dabei nicht nur auf die Diskussionen mit den anderen Rät*innen, sondern fasst damit auch den Sinn der Teilhabe am Bürger*innenrat zusammen. Der kollektive Beitrag soll Politik und Medien inspirieren und die Forderung nach lebendiger Demokratie in den Medien stärken.
Die Ergebnisse werden von vier gewählten Vertreter*innen des Bürger*innenrats am 25. Juni 2025 um 18:00 im Presseclub Concordia Medienverantwortlichen, politischen Entscheidungsträger*innen und der breiteren Öffentlichkeit präsentiert. Mehr Informationen zur Präsentation und die Möglichkeit zur Anmeldung für alle Interessierte finden Sie hier: https://www.commit.at/veranstaltungen/details/forderungen-des-buergerinnenrates-medien-und-demokratie.